Gastritis: Was tun, wenn der Stress auf den Magen geht?
Der Volksmund kennt das Problem, weil so viele Menschen damit zu tun haben: Ärger kann auf den Magen schlagen. Negativer Stress ist Ärger, für uns und unseren Magen.
Stress kann eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) verursachen und tut das leider auch viel zu oft.
Gegen die Beschwerden helfen etliche Mittel und Maßnahmen, die am besten schon vorbeugend angewendet werden, sobald der Magen die ersten Male gereizt reagiert.
Wie beeinflusst Stress den Magen?
Stress bringt nicht nur den Geist durcheinander, sondern beeinflusst ganz tatsächlich unser Gehirn in einer Form, die zu körperlichen Veränderungen führt.
Im Kopfhirn kann häufiger/lange andauernder Stress z. B. zu Unkonzentriertheit und erhöhter Stress-Sensibilität führen, im “Bauchhirn” zeigt er bei Menschen mit einem sensiblen Verdauungssystem oft noch viel schneller negative Auswirkungen.
Die Magenschleimhaut des Menschen ist eigentlich eine hoch leistungsfähige Barriere, die ständig eine Schleimschicht aufbaut, die die Magenwand vor direktem Kontakt mit der ätzenden Magensäure schützt. Diese Magensäure haben wir den größten Teil unserer Evolution dringend gebraucht, um (nicht mehr ganz frisches) Fleisch und schwer verdauliche Gräser und Wurzeln zu verwerten.
Heute leben die meisten Menschen von einer Ernährung, bei deren Verdauung kaum mehr Magensäure verbraucht wird. Eine durch leicht verdauliches Muskelfleisch, Weißmehl und Zucker dominierte Ernährung verursacht ein Übermaß an Magensäure, das meist auch ohne Stress zu Beschwerden führt. Wenn die Produktion der schützenden Schleimschicht dann auch noch durch Stress gestört wird, führt das schnell zu Beschwerden.
Stress ist sehr anstrengend für den Körper und bindet viele anderweitig benötigte Ressourcen; er wirkt sich schnell und oft auf die diffizile Versorgung der empfindlichen menschlichen Schleimhäute aus. Deshalb zählt die Magenschleimhautentzündung zu den häufigsten Krankheiten, die durch Stress (mit-) verursacht werden; auch chronische Formen sind heute weit verbreitet.
In welchen Situationen reagiert der Magen gerne auf Stress?
Wenn die Magenschleimhaut bereits durch Stress gestört ist, reagiert sie um so empfindlicher auf alle Einflüsse, die auch bei gesunden Menschen häufiger zu Beschwerden führen: Zu viel Espresso/starker Kaffee, Alkohol und Zigaretten, zu viel ungesundes Fett, Weißmehl, Zucker, süße Limonaden/Energiedrinks, (über)scharfe Speisen etc. – alle Einflüsse, auf die der Körper ohnehin mit Unmut reagiert, fallen nun “doppelt und dreifach” ins Gewicht.
Welche Symptome können auftreten, welche Folgen kann eine Gastritis haben?
Zunächst äußert sich eine angegriffene Magenschleimhaut meist in übersensibler Reaktion auf kritische Einflüsse: Sie entwickelt schneller eine akute Gastritis auf ein geringes Übermaß all der Dinge, die vom Körper “nur gerade so” vertragen werden, vielleicht auch nur als Reaktion auf paar besonders stressige Stunden oder Erlebnisse.
Die dadurch verursachten Beschwerden (möglich sind Druck in der Magengrube, plötzliche Magenschmerzen, Übelkeit, Appetitverlust, Durchfall, Erbrechen) gehen üblicherweise rasch vorüber, was durch Einsatz der gleich empfohlenen Arzneien noch befördert werden kann.
Wenn trotz dieser Warnzeichen kein nachhaltiger Heilungsprozess eingeleitet wird und der Stress weiter anhält, stehen die Chancen gut, das sich eine chronische Gastritis entwickelt.
Wenn das gesamte Magen-Darm-System betroffen ist, sind die Warnzeichen oft undeutlicher: Nicht nachvollziehbares Völlegefühl, Blähungen, Magendruck, gereizte Stimmung.
Auch daraus kann sich schleichend eine chronische, stressinduzierte Gastritis entwickeln, die nach den unmittelbaren, vordergründigen Ursachen in Typen eingeteilt wird. Deren häufigste sind: Gastritis durch Autoimmun-Reaktion, Gastritis durch mangelnde Bakterienabwehr, Gastritis durch mangelnde Abwehr anderer chemischer Reize (Magensäure selbst, Gallenreflux).
All das kann auf Dauer zu schmerzhaften Magengeschwüren führen – wenn hinter bzw. vor Autoimmun-Reaktionen und Abwehrmängeln Stress- und Fehlernährung stehen, sollten hier so früh wie möglich Änderungen eingeleitet werden.
Gibt es Arzneimittel, die helfen können?
Sehr viele Menschen haben damit zu tun, dass Stress und Ärger auf den Magen schlagen und deswegen ist es nicht verkehrt, immer ein gutes Arzneimittel für den Notfall dabei zu haben. Die Shop-Apotheke hält in der Kategorie Magen-Darm-Mittel etliche Arzneien gegen die dadurch verursachten Magen-Darm-Beschwerden bereit.
Der größte Teil dieser Arzneien ist nicht rezept-/verschreibungspflichtig, damit Menschen mit sensiblem Verdauungssystem auch bei Beschwerden Hilfe finden, die noch keinen Arztbesuch erfordern. Darunter sind diverse altbewährte Kräutermischungen und milde Mittel gegen zu viel Magensäure (Durchfall, Erbrechen, Übelkeit), die akut gereizte Mägen gut und schnell beruhigen.
Darmpflege mit Heilkräutern und Prä-/Probiotika für die guten Darmbakterien pflegen die gereizte Schleimhaut, wirken gegen Darmträgheit und auch ein wenig von innen gegen den Stress.
Auf jeden Fall gilt aber, dass so bald wie möglich ein Arzt konsultiert werden sollte, wenn
– plötzliche, schmerzhafte Beschwerden Stunden andauern und nicht sicher auf bekannte Ursachen wie z. B. Verzehr bekannt kritischer Speisen oder übermäßigen Alkohol zurückzuführen sind
– die Beschwerden auch nach Einnahme der gewählten Arzneien zwei Tage unverändert anhalten.
Auch wenn die Beschwerden (noch) schnell abklingen, sich der gereizte Magen aber bereits öfter/regelmäßig meldet, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird zunächst alle möglichen Formen akuter Erkrankungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten/Allergien ausschließen. Dann wird er eine ganz ähnliche Umstellung der Lebensgewohnheiten verordnen, wie sie nun zur Vorbeugung vor der Entwicklung einer Gastritis vorgestellt wird:
Welche gesunde Lebensgewohnheiten muss man fördern?
Zunächst ist einfach grundlegend wichtig, den Signalen/Bedürfnissen des Körpers ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken. Das bedeutet: Akute Reizungen der Magenschleimhaut wahrnehmen und sofort mit Schonkost dagegen vorgehen – Haferschleim, Kartoffelbrei, ungesüßter Milchreis mit ein paar Bananenscheiben binden schön viel Magensäure und verschaffen der Magenschleimhaut eine erholsame Pause, Kamille-, Salbei-, Fencheltee wirken antientzündlich.
Danach steht Ursachenforschung an, warum die Magenschleimhaut gereizt reagiert. Wenn körperliche Empfindlichkeiten, Unverträglichkeiten, Magen und Darm belastende (Ernährungs-) Gewohnheiten dahinterstehen, sollten Ernährung und Leben mehr dem angepasst werden, was der Körper wirklich braucht und gut verträgt.
Unsere Entwicklungsgeschichte verrät uns, dass dazu viele schwerverdauliche Ballaststoffe, Wurzelgemüse und Kräuter gehören, die nicht nur den Darm pflegen, sondern auch die Magenschleimhaut. Je nach Art der besonderen persönlichen Sensibilität bzw. Fehlernährung gibt es etliche weitere Ernährungstipps, die im Zweifel bei einer (ärztlich verordneten) Ernährungsberatung erfragt werden können.
Im Zuge dieser Ursachenforschung muss dann natürlich auch zu viel Stress ins Blickfeld genommen werden, der heute fast immer zu den Mitverursachern der Gastritis zählt (und die Magenschleimhaut auch ganz alleine aus dem Gleichgewicht bringen kann).
Gegen Stress lässt sich eine Menge tun, mit Zeitmanagement und bewussten Pausen, Bewegungsprogrammen und Meditation, Entspannungstechniken und richtiger Ernährung; Konzepte wie Yoga mit Ayurveda vereinen all diese Komponenten.